Adblocker

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Was macht man als Gericht , wenn man 3 Klagen verschiedener Verlagshäuser gegen eine Firma rund um das Gleiche Thema hat? Richtig man legt sie am besten zusammen und wählt den kleinsten Gerichtssaal den man finden kann um es schön wommelig warm zu haben.

Scherz beiseite, das OLG München hat die Kläger Süddeutschen Zeitung, IP Deutschland und ProSiebenSat1 gegen die Eyeo GmbH aus prozessökonomischen Gründen in ein Verfahren zusammengelegt.

Ziel der Kläger war es die Eyeo von der weiteren Entwicklung von Adblocker Software abzuhalten und gleichzeitig ein Generalverbot von Adblockern aussprechen zu lassen. Das OLG München schloss sich den Kollegen aus Köln ( Springer Verlag ) und Hamburg ( Spiegel Verlag ) an und entschied das Adblocker nicht illegal seien und somit nicht verbietbar wären, zumal die Eyeo GmbH die Software nur Hersteller und letzten Endes der Endanwender aktiv entscheide sie zu nutzen.

Was das OLG München jedoch kritisiert ist das Acceptable Ads Programm der Eyeo GmbH, es sei hier eine Marktverzerrung / Kontrolle möglich die nicht reguliert werden könne.

Alle Streitpartner aus München / Köln / Hamburg sehen sich dann wahrscheinlich in Karlsruhe wieder wo dann das Bundesgericht entscheiden darf.

Im Moment laufen in den USA und Deutschland von diversen Printverlagen als auch Online News Seiten Versuche Adblocker Gerichtlich verbieten zu können.

Was im ersten Augenblick aberwitzig klingt wird im Detail noch bekloppter: So wird in den USA Adblock Software vorgeworfen, schuld am Sieg Trumps zu haben, da die Medien nicht so eingesehen werden konnten wie sie hätten sein sollen.

In Deutschland versucht sich derzeit in NRW der Zeitungsverleger Verband – NRW daran vor dem Bundesgerichtshof Adblocker Software verbieten zu lassen da sie Geschäftsschädigend sein soll.

Wenn ich für mich entscheide das ich keine Potenzmittelwerbung auf xyz.de sehen will, und mir einen Adblocker dafür installiere oder sonstwie die Werbung verhindere, soll ich mich also in Zukunft Strafbar machen? … Kommen als nächstes Spammer und verklagen die Entwickler von Spamfiltern das sie Geschäftsschädigend sind?

Ich meine Werbung ist nötig, aber in der Form wie man heute damit Bombadiert wird , ist es ein Zustand der mehr als nur Fragwürdig ist. Hat sich bis heute noch keiner gefragt warum er im Kino 10 – 12 Euro für ne Kinokarte zahlt um dann 15 Minuten Werbung aller Art vorm Eigendlichen Film ertragen zu müssen? … Oder warum man in immer kürzeren Abständen im Fernsehen Werbung sehen muss und das die Werbezeit nicht nur Häufiger kommt, sondern auch noch Länger wird?

Ich hoffe die Werbeindustrie und vor allem solche Verlage fallen mit ihrer Scheiße gehörig auf die Fresse.